Bitte lächeln

Zähne zeigen macht mehr Spaß, wenn sie weiß sind. Bleaching tut gar nicht weh und ist manchmal sogar entspannend. Wie es geht und worauf es ankommt.

Die Wände weiß gelackt, der Tresen aus karamellbraunem Holz, Ledersofas und LCD-Screens – das erinnert eher an eine Lounge als an eine Arztpraxis. Bleaching boomt, und der Besuch eines Dentalcenters hat kaum noch etwas mit dem Pflichttermin beim Zahnarzt zu tun. Weil es bei einer Zahnaufhellung weniger um Gesundheit und mehr um Ästhetik geht, sind Bleaching-Center wie die A1 Lounge in Frankfurt (www. al-lounge.de), Tempel, um Menschen zu verwöhnen und mit weißen Zähnen attraktiver, sympathischer und erfolgreicher wirken zu lassen. Keine Angst vorm künstlich-knallweißen Hollywood-Lächeln: Bei der kosmetischen Zahnaufhellung wird die natürliche Zahnfarbe nur um einige Nuancen aufgehellt, hässliche Ablagerungen von Kaffee, Tee, Rotwein oder Zigaretten verschwinden. Regelmäßiges Putzen und die Profi-Reinigung beim Zahnarzt können zwar Karies und Zahnstein aufhalten, aber bei starken Verfärbungen und Gilb hilft nur Bleichmittel. Pascal, 28, hatte keine einzige Plombe im Mund.

Seine Zähne waren gesund, aber verfärbt: “Jahrelanges Teetrinken, literweise Lambrusco und viele Zigaretten hatten meinen Zähnen zugesetzt”, erzählt er. Nach dem Bleaching waren seine Zähne sechs Nuancen heller als vorher. Ein Bleaching dauert ein bis zwei Stunden – dann sind die Zähne auf einer 16-stufigen Skala um bis zu neun Farbwerte aufgehellt. Der Wirkstoff in fast allen Bleichmitteln ist Wasserstoff- oder Carbamidperoxid. Wie beim Haarefärben entziehen Sauerstoffradikale den Farbpigmenten auf dem Zahnschmelz die Farbe. Dabei wird der Schmelz nicht angegriffen, die Zahnsubstanz bleibt erhalten. Nicht jeder Zahn ist geeignet fürs Bleichen. Kronen werden nicht heller, große Füllungen in den vorderen Zähnen können nach dem Bleaching dunkler wirken. Unterschiedlich ausgeprägte Verfärbungen sind aber kein Problem, denn das Bleichmittel wird gezielt auf die einzelnen Zähne aufgetragen. Die letzte Profi-Zahnreinigung sollte maximal sechs Wochen zurückliegen. Zähne und Zahnfleisch müssen gesund sein, denn Bleaching greift beschädigte Zahnoberflächen an. Bei Karies oder frei liegenden Zahnhälsen kann das Bleichgel ins Zahninnere gelangen, Schmerzen verursachen oder Nerven schädigen. Wird das Gel falsch aufgetragen, kann sich das Zahnfleisch entzünden.

Ob Bleaching beim Zahnarzt oder im Zahnkosmetik-Studio – der Ablauf ist ähnlich. Nach einer gründlichen Zahnreinigung legt ein Lippenspreizer die Zähne für die Prozedur frei, das Zahnfleisch wird zum Schutz mit einer flüssigen Silikonschicht abgedeckt. Anschließend wird das Bleichgel auf die Zähne gepinselt. Eine Speziallampe aktiviert den Bleichprozess. Nach einigen Minuten wird das Gel abgesaugt, frisches Gel aufgetragen und wieder mit Licht bestrahlt. Je nach Verfärbung der Zähne kann der Vorgang mehrmals wiederholt werden, aber meist reichen zwei Durchgänge. Zum Abschluss werden die leicht angerauten Zähne mit einem Fluoridgel versiegelt und auf Hochglanz poliert. Dieses professionell durchgeführte Bleaching, auch In-Office-Bleaching genannt, ist schonender als das Entfärben der Zähne daheim. Doch auch beim Profi-Bleaching gibt es Qualitätsunterschiede. Routine und Erfahrung sind unverzichtbar, das Bleichgel sollte so ph-neutral wie möglich sein und korrekt aufgetragen werden. Denn es kommt nicht nur auf die Qualität des Gels an, sondern wie lange und wie oft es auf den Zahn kommt. Zähne von starken Rauchern müssen in mehr Durchgängen gebleicht werden als nur leicht verfärbe Zähne.

Einige Zahnärzte arbeiten mit dem BriteSmile System, Es ist besonders wirksam und schonend, weil es eine nur 15%ige Wasserstoffperoxid-Lösung einsetzt.

PRINZ Frankfurt, Ausgabe 03/2006